Die Schwalbenhäuser
von Helmut Lindner
Im Bereich „Dorfökologie“ der Dorferneuerung Nieder-Oberrod wurden insgesamt zwei Schwalbenhäuser in Niederrod und in Oberrod errichtet.
Was ist ein Schwalbenhaus?
Angesichts der Tatsache, dass die Nistgelegenheiten für unsere Mehlschwalben immer seltener werden, ist es der NABU-Gruppe in Wettenberg (Kreis Gießen) gelungen, eine künstliche Nisthilfe in Form eines Hausdachs (mit vier Flächen) zu konstruieren. Darunter können insgesamt bis zu 48 Kunstnester an Gesimsen angebracht werden (manchmal bauen die Schwalben selbst noch weitere hinzu, das ist aber selten!). Ein Schwalbenhaus dient also in erster Linie dem Artenschutz!
Zwei solcher Schwalbenhäuser wurden im Bausatz bestellt und in ehrenamtlicher Tätigkeit von mehreren Helfern (Herrn Götz aus Kröftel und Herrn Püchner aus Heftrich gilt unser besonderer Dank!) in ca. 130 Arbeitsstunden in der damaligen Holzwerkstatt von Lothar Fries zusammengebaut. (Dazu war auch eine ganze Menge handwerklicher Erfahrung notwendig.) Den Transport des Niederroder Schwalbenhauses übernahm Rudi Fritsch bevor die Aufstellung beider Schwalbenhäuser die Fa. Kowaldt ehemals aus Kröftel unentgeltlich übernahm.
Das Niederroder Schwalbenhaus wurde 2004 errichtet und war damit das erste Schwalbenhaus im (weiteren) Idsteiner Land überhaupt! Es wurde Ende April aufgestellt und sofort von den heimkehrenden Schwalben angenommen! Inzwischen sind fast alle 48 Nester belegt. Es stand auf einem Privatgrundstück der Fam. Klapper, der wir in diesem Zusammenhang herzlich danken.
Im Jahr 2024 muss das Schwalbenhaus allerdings umziehen, denn der Standort direkt neben einem großen Walnussbaum erweist sich mittlerweile als ungeeignet. Der Umzug erfolgt, bevor die heimkehrenden Schwalben einziehen können.
Das Schwalbenhaus in Oberrod steht erst seit dem 30.9.2007
Ein Schwalbenhaus wird besonders dann gut angenommen, wenn in der Nähe beflogene Nester zu finden sind und evtl. am gleichen Platz schon einmal Schwalben vorkamen. Beides ist am alten Feuerwehrplatz in Oberrod der Fall. Allerdings nahm ihre Anzahl in den letzten Jahren kontinuierlich ab! (Daher dürfte die „Inbetriebnahme“ durch die Schwalben wesentlich langsamer erfolgen als in Niederrod.) Wir sind aber gleichwohl zuversichtlich, dass das Schwalbenhaus in den kommenden Jahren angenommen wird. Zum heutigen Stand kann man vermelden, dass viele der Nester belegt sind.
(Der alte Feuerwehrplatz in Oberrod mit dem Schwalbenhaus ist insgesamt eines der Projekte der Dorferneuerung Nieder-Oberrod.)
Schwalbenhaus Niederrod 2008
Schwalbenhaus Oberrod kurz nach Fertigstellung 2007